Stationäres Wohnen für Menschen mit Autismusstörung - Ecoquartier Pfaffenhofen

Neubau eines Wohnheims für stationäres Wohnen für Menschen mit Autismusspektrumstörungen sowie drei Wohnungen für Ambulant Begleitetes Wohnen

Bauherr: Regens-Wagner-Stiftung

Architektur: Eble Messerschidt Parner - Architekten und Stadtplaner

 

Aktuell ist das EQ Pfaffenhofen ein in Deutschland einzigartiges Stadtteilentwicklungskonzept, das für das Zusammenspiel der Bereiche Ökologie, Ökonomie und des sozialen Aspekts des Wohnens steht. Es gilt als zukunftsweisend und Vorbildprojekt für Nachhaltigkeit.

Da das Projekt durch die Bayerische Landesstiftung und die Aktion Mensch gefördert wurde, erfolgte eine öffentliche Ausschreibung nach VOB.

Dem übergeordneten Regenwasserkonzept gemäß wird das Regenwasser über Pflasterrinnen und Rasenmulden oberflächig abgeleitet. Zur Trinkwassereinsparung wird das anfallende Regenwasser zusammen mit dem Grauwasser, das in einer Pflanzenkläranlage gereinigt und mit UV-Bestrahlung desinfiziert wird, in einer zentralen Zisterne gesammelt und dem Brauchwasserkreislauf zurückgeführt.

Aufgrund der relativ starken Hanglage wurde das Gelände im rückwärtigen Gartenbereich terrassiert. Dennoch ist das gesamte Gebäude über einen geschwungenen Weg mit weniger als 6% Gefälle barrierefrei zu umlaufen. Der Weg umschließt Rasen- und Aufenthaltsflächen zu Räumen, die das lang gestreckte Grundstück gliedern und das Erleben von Schutz und Geborgenheit ermöglichen. Dem ökologischen Konzept zufolge sind die begehbaren Beläge als natürliche, wassergebundene Wegedecke ausgebildet.

Stützmauern aus Muschelkalk fungieren zum Teil gleichzeitig als Sitzgelegenheiten und bieten Möglichkeit zur Förderung von Begegnung und Austausch. Der Haupttreffpunkt am Fuße des Grundstücks ist mit Muschelkalksitzblöcken und Gneisbruchplatten gestaltet, hier soll ein Wasserspiel und eine Pergola von den Heimbewohnern in Eigenregie angelegt werden.

Vor dem Haupteingang des Gebäudes wurde insbesondere für Rollstuhlfahrer eine Brücke zur Überquerung der Rasenmulde angelegt, die das gesamte Regenwasser des südlichen Teils des Ecoquartiers auffängt. Die Fassadenbegrünung trägt zur Verbesserung des Kleinklimas bei. Die Fahrradgarage bietet Platz für 12 Stellplätze und integriert Müll- und Unterstand für Pflegegeräte.